Moskau. Die Hauptstadt Russlands. Metropole der Superlative

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Wenn Du in unserer hellen Stadt, über dem abendlichen Fluß, noch niemals bis zum Morgengrauen geträumt und sinniert hast, mit Freunden Du niemals über die breiten Alleen geschlendert bist, dann sahst Du niemals, die beste Stadt der Welt.... Das Lied segelt dahin, das Herz singt, nur diese Worte: MEIN Moskau!"

(L.Derbenjow, A. Babadschanjan)

Ach Moskau, Du Größte aller russischen Städte! Beeindruckendes Reiseziel für Millionen Touristen in jedem Jahr. Wer Dich einmal besuchte, wird Dich nie wieder los. Sollen die Petersburger ihre Stadt die schönste nennen. Sollen die anderen Russen von außerhalb Dich verfluchen. Moskau ist der Schmelztiegel der russischen Nation. Moskau ist die Hauptstadt!

Lassen Sie sich vom ersten Eindruck nicht täuschen! Zugegeben: das Reiseziel Moskau ist laut, in Moskau pulsiert das Leben in hoher Frequenz. Moskau ist das Herz der russischen Wirtschaft und benötigt allein vier Flughäfen, um das Heer der Ankommenden und Abreisenden bewältigen zu können. Vier Autobahnringe mit unzähligen Fahrspuren, unzählige acht- und zehnspurige Magistralen quer durch die Stadt sollen die Flut an Autos, Bussen und Lastwagen bändigen und sind doch regelmäßig überfordert, zugestaut.

Die Moskauer selbst gelten als reserviert. Doch der Schein trügt. Denn tief in den Moskauern und ihrer Stadt schlägt ein heißes Herz, es giert nach Liebe, Singen, Tanzen, Feiern. Das macht die russische Hauptstadt zu einem der beliebtesten Reiseziele für Nachtschwärmer. Überall sprießen Modeboutiquen aus dem Boden, Moskau ist eines der abgesagtesten Shopping-Mekkas für fashion victims.

Daneben lockt Moskau kulturinteressierte Reisende mit seinen unzähligen Sehenswürdigkeiten, hat die Stadt so viel Geschichte und so viele Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel vom Kreml, dem Zarensitz und östlichen Zentrum der orthodoxen Christenheit. Erst aus Holz erbaut, wurde er nach mehreren Brandkatastrophen aus Stein wiedererrichtet und bietet dem Besucher ein unvergessliches Ensemble aus Palästen und prunkvollen Kathedralen, deren glanzvolle Verzierungen und Ikonen von der Macht der Kirche in Russland künden. Die Rüstkammer im Kreml, in der Schmuck- und Alltagsgegenstände aus dem Besitz der Zaren ausgestellt sind, legt beredtes Zeugnis vom Prunk und der Verschwendungssucht ab, die am Zarenhof in Moskau herrschte.

Bis heute geht vom Kreml alle Macht nach Russland aus, hier regierten durch die Jahrhunderte Zarengeschlechter das riesige Land und vergrößerten es noch. Unvergessen Zar Iwan IV., genannt "grosnij" (Der Schreckliche), von dessen Gräueltaten noch heute eine Richtstatt auf dem nahegelegenen Roten Platz kündet.

Die zahllosen Kirchen Moskaus unterstreichen die religiöse Bedeutung der russischen Hauptstadt, sie gilt als eines der Zentren der orthodoxen Christen, als "das dritte Rom". Beredtes Beispiel für den tiefen Glauben der Russen ist die prächtige Christi- Erlöser- Kathedrale, die erst nach dem Zusammenbruch des Sozialismus wiedererrichtet wurde und heute der zentrale Gebetsort der russischen Orthodoxie ist, selbst der russische Präsident, einst überzeugter Atheist, nimmt heute hier an den Gottesdiensten teil. Beeindruckend auch: die Basiliuskathedrale auf dem Roten Platz, eines der populärsten Fotoobjekte Russlands.

Überhaupt, der Rote Platz! Als eines der Symbole russischer Größe erlebte er unzählige Militärparaden, beheimatet die sterbliche Hülle des größten russischen Revolutionärs aller Zeiten - Lenin. Unvergessen das Amateurvideo von der Landung Matthias Rust´ in den wilden 1980er Jahren, als "Glasnost" und "Perestrojka" in den deutschen Wortschatz übernommen wurden.

Damals war Moskau eine graue Stadt, gezeichnet vom architektonischen Größenwahn der Stalinperiode und von den bleiernen Jahren der Breschnew-Ära. In den letzten 30 Jahren hat sich Moskau gemausert und in eine Metropole der Superlative verwandelt. Mittlerweile zählt die Stadt geschätzte 16 Millionen Einwohner und wächst rasant weiter. Diese Menschenmassen geben der Stadt den Rhythmus vor. Die unzähligen Autokolonnen auf den Straßen Moskaus sind Beleg für den wachsenden Wohlstand der Moskowiter, der sich aus den reichen Vorkommen Russlands an Bodenschätzen - Öl, Gas, Gold, Diamanten, Nickel, Platin und vieles mehr - speist.

Daneben hat Moskau, dieser Moloch, (man glaubt es kaum) echte Oasen, Orte der Stille, an denen man die Zeit vergessen kann. Die Moskauer legen Wert auf Rückzugsorte und Erholung abseits des hektischen Treibens. Dafür wurden viele größere und kleinere Parks angelegt, die Moskau zu einer grünen Stadt machen.

Der populärste von ihnen, der Gorkipark, lockt neben der grünen Lunge auch mit Fahrgeschäften und Vergnügungsbuden für die ganze Familie. In den Alleen klingt Musik aus uralten Lautsprechern, man spaziert am Ufer der Moskwa auf stillen Kieswegen, die im Winter zu Eisbahnen für die Schlittschuhfahrer werden. Skifahrer werden den Park in Ismailovo bevorzugen.

Im Sokolnikipark proben sonntags die Paartänzer zu den Klängen des Parkorchesters. Wers kaiserlich mag, spaziert durch den Schlosspark in Zarizyno, wo Zarin Katharina II. (eine Anhaltinerin aus Zerbst) eine Sommerresidenz unterhielt, das Schloss wurde 2007 rekonstruiert und kann heute besichtigt werden.

Reizvoll auf einer Moskau Reise ist auch der Schlosspark von Kolomenskoje, der einst eine alte Zarenresidenz umgab. Von dieser ist nicht mehr viel übrig, einzig die Auferstehungskirche der Residenz gehört zum Unesco Weltkulturerbe. Auch dieser Park liegt an der Moskwa, im Sommer kann man die Uferpromenade entlang spazieren oder baden, im Winter gehört eine Fahrt mit der Trojka (dreispänniger Pferdeschlitten) zu den Vergnügungen.

Wer auf den Sperlingsbergen steht, hört kaum noch das Wummern der Hauptstadt, stattdessen hat der Reisende einen majestätischen Blick über Moskau, man steht quasi darüber. Einzig die Lomonossowuniversität im Rücken des Betrachters mag sich nicht unterordnen.

Innere Einkehr und Andacht findet man im Kloster der Neu-Jungfrauen (Nowodewitschi), die kontemplative Stille durchzieht die Häuser des Klosters, den weitläufigen Klostergarten und den dazugehörenden Ehrenfriedhof mit den Gräbern prominenter Russen, darunter Nikolai Gogol.

Auch der Fluss, der der russischen Hauptstadt seinen Namen lieh, die Moskwa, lädt im goldenen Abendlicht zu beredten Träumereien und stummem Zwiegespräch ein. Auf der Uferpromenade an der Moskwa trifft man auf einer Moskau Reise stumme Angler, unzählige Liebespärchen, ins Spiel vertiefte Schachspieler.

Zu den Instanzen der Entspannung gehört auch der Alte Arbat, eine Fußgängerzone mitten im Moskauer Künstlerviertel. Straßencafés, Souvenirstände, Straßenverkäufer für allerlei Kunst machen ihn zu einem Montmartre des Ostens.

Und Kunst und Kultur werden in Moskau großgeschrieben. Bis heute ist der Name Bolschoj eine weltbekannte Marke, ein Garant für beeindruckendes Tanztheater, und legt die Latte für die unzähligen größeren und kleineren Theater in der russischen Hauptstadt auf. Die Tretjakowgalerien vereinigen in sich unschätzbare Gemälde, Skulpturen und Kunstgegenstände aus vielen Epochen und Regionen dieser Welt.

Die Avantgarde der Moskauer Künstler trifft sich und wirkt im "Winsawod", einer ehemaligen Weinfabrik, oder im Kulturzentrum "Garage". Was hier entsteht, findet man später, zu Ausstellungen zusammengefasst, im Museum der Modernen Künste in Moskau. Was hier entsteht, bietet Einblick in Lebenswelten, Befindlichkeiten und Eindrücke, die man in der westlichen Kulturhemisphäre nicht allzu oft findet, in eine besondere Welt.

Sie merken es bestimmt, Moskau hat den Verfasser dieser Zeilen hilflos hinterlassen - hilflos verliebt und hilflos hoffend auf ein Wiedersehen mit dieser wunderbaren großen Stadt, die so viel zu bieten hat und bereitwillig davon gibt. Es ist eben die beste Stadt der Welt!

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