Prypjat Nationalpark

Zugvogelparadies und Fischreichtum im Moor

Im Süden des Landes, inmitten der weiten polesischen Tiefebene liegt ein geographisch sehr interessantes Gebiet, der Prypjat Nationalpark. Es erstreckt sich über den Mittellauf zu beiden Seiten des Flusses Prypjat. Der Nationalpark wurde 1996 gegründet, um die unberührte Natur, Tier- und Pflanzenwelt der belarussischen Paleśsie zu bewahren.

Charakteristisch für die Gegend ist der hohe Grad an Vermoorung und die damit einhergehende Ursprünglichkeit. Diese war allerdings durch die Trockenlegung der Hochmoore und deren intensiver landwirtschaftlicher Nutzung zu Zeiten der Sowjetunion (vor allem in den 1930er Jahren des letzten Jahrhunderts) stark gefährdet.

Um dieses einmalige Naturerbe zu erhalten wurde nach der Unabhängigkeit des Landes 1996 an dieser Stelle der Nationalpark Prypjatski gegründet. Außerdem wird hier eingehend geforscht wie sich die Trockenlegung der Moore, die sich über die gesamte polesische Tiefebene auf einer Strecke von 500 Kilometern von West nach Ost erstrecken, langfristig auf Flora und Fauna auswirkt.

Die Hauptader des Nationalparks ist der Fluss Prypjat, der größte Zufluss des mächtigen Dnepr. Der 775 km lange Fluss entspringt in der Ukraine und fließt circa 500 km durch Polesien, bis er wieder die Grenze zur Ukraine kreuzt. Nach der Schneeschmelze im Frühjahr und den damit einhergehenden Überschwemmungen bedeckt das Wasser des Flusses bis zu 70 % des Territoriums des Nationalparks. Der Fluss ist einer der fischreichsten des Landes, hier lassen sich Brassen, Hechte, Stichlinge, Rotaugen, Alande (Leuciscus idus), Welse und viele andere Arten fangen. Auf dem Gebiet des Nationalparks befinden sich circa 30.000 Hektar Hoch- und Mischmoore, so viele wie in ganz Europa nicht.

Der Park bietet vielen Wildtieren Heimat, unter ihnen Rotwild, Raubtiere aus der Familie der Marder wie der Nerz und der Baummarder, Wildschweine und Wisente. Einen besonderen Status nimmt der Park allerdings durch seine Avifauna ein, vor Ort konzentrieren sich 80 % der in Belarus vorkommenden Vögel. Das überschwemmte Territorium bietet im Frühjahr tausenden Zugvögeln eine vorübergehende Heimat.

Hier liegen die wichtigsten Brutplätze bedrohter Vogelarten in Belarus, wie die des Schelladlers (Aquila clanga), des Seggenrohrsängers (Acrocephalus paludicola), des Wachtelkönigs (Crex crex), der Moorente (Aythya nyroca), und des Seeadlers (Haliaeetus albicilla). Für die Vogelbeobachtung eignet sich am besten die Zeit von Mitte April bis Anfang Mai, wenn die Vögel aus ihren Winterquartieren zurückkehren und mit der Brut beginnen (dazu bieten wir Ornithologen und Birdwatchern individuelle Reisepakete mit qualifizierten Wildführern an). Es gibt speziell für die Vogelbeobachtung ausgerüstete Pfade durch den Park.

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