Die Wolhyniendeutschen

Deutsche Siedler im Osten

Das Jahr 1863 zeichnet den Beginn der Einwanderung von Deutschen aus den polnischen Gouvernements Russlands nach Wolhynien und Podolien. Die Oblast‘ Wolhynien im Nordwesten der heutigen Ukraine gelegen, umfasst nur einen Teil des historischen Gebietes. Seinen Namen soll die Region von der legendären, längst untergegangenen Stadt Wolin (Wolyn) erhalten haben. Dank seiner geographischen Lage war Wolhynien ein von jeher umstrittenes und unruhiges Gebiet. Dieser Umstand beeinflusste letztendlich auch das Schicksal der deutschen Kolonisten, die sich vorrangig im 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg hier ansiedelten.  Bereits seit dem 13. Jahrhundert ließen sich Deutsche in  den Wäldern und Sümpfen Wolhyniens nieder. Sie kamen größtenteils als Händler und Handwerker und wohnten in den Städten Wladimir und Luzk. Mit der Ausbreitung des Protestantismus während des 16. Jahrhunderts kamen vermehrt Lehrer, Architekten, Künstler und Beamte.

Ab dem Jahr 1815 hatten westpreußische und pfälzische mennonitische Bauern begonnen, sich in dem Gebiet anzusiedeln. Darauf folgten weitere Menschen ins unbekannte Land, unter ihnen die als "Schlesische Stabschläger" bekannte Gruppe von Waldarbeitern aus Niederschlesien und eine große Anzahl aus Pommern stammende Kolonisten. Im Jahr 1831 gab es die nächste größere Einwanderungswelle von Deutschen nach Wolhynien. Diesmal wanderten vor allem Handwerker und Bauern nach Wolhynien ein und gründeten 140 Siedlungen. Die im Jahr 1861 aufgehobene Leibeigenschaft in Russland sowie der polnische Aufstand von 1863/64 führten zu einer weiteren Hauptwanderung bäuerlicher Kolonisten nach Wolhynien. Der Zustrom dauerte bis in die 1890er Jahre an. 

Im Jahr 1914 lebten rund 250.000 Deutsche in Wolhynien in den mehr als 300 Kolonien. Nördlich der heutigen Stadt Schytomyr lagen mit Heimthal (Stara Buda) als Zentrum 17 weitere Kolonien. Etliche Kolonien wurden auch etwa 40 km nordwestlich der Stadt Schytomyr in einer Gegend mit fruchtbarem Ackerboden gegründet. Dazu zählte unter anderem das Dorf Solodyri. Eine zweite Gruppe bildeten die Mutterkolonien Annette (Kirchspiel Nowograd-Wolynsk) und Josephine (Kirchspiel Nowograd-Wolynsk) mit fünf Tochtersiedlungen bei Nowograd Wolynsk. Die dritte Gruppe, bestehend aus fünf Siedlungen, lag südlich davon. Die vierte Gruppe bestand aus 16 Kolonien im westlichen Teil des Gouvernements Rowno (Rivne). Zu diesem unter anderem die Kolonien Michailowka (Mykhailivka), Matschulek (Mochulky) und Dubno gehörten. Zu keiner dieser Gruppen zählten sechs verstreut liegende Bauernkolonien, wie beispielsweise die Industriesiedlung Roshischtsche-Wolnianka.

Über die nachfolgenden Reiseziele hinaus bieten wir Erinnerungsreisen in der gesamten Ukraine an:

RBERINN1
UA-Sadky-Wolhynien-deutsche-siedler-IMG_8113

Genealogiereise Krementschuk, Erinnerungsreise Ukraine

Auf den Spuren der deutschen Siedler, Vorfahren und Ahnen durch die Ukraine

Hier geht es zur Reise
RBERINN2
UA-Pomasan-Bessarabien-deutsche-siedler-IMG_8329

Erinnerungsreise nach Bessarabien

Erinnerungsreise durch die deutschen Siedlungen in Bessarabien und ins Donaudelta, Südukraine

Hier geht es zur Reise
RBERINN4
UA-Charkiw-deutscher-Soldatenfriedhof-IMG_6562

Erinnerungsreise nach Charkiw

Auf den Spuren der Vorfahren in Charkiw, Besuch der Soldatengräber deutscher Soldaten

Hier geht es zur Reise
RBERINN5
UA-Engelsdorf-Galizien-Kirche-P1050738

Genealogiereise nach Galizien - Erinnerungsreise in die Ukraine

Auf den Spuren der deutschen Kolonisten in Galizien (Lemberg, Dornfelder Sprengel)

Hier geht es zur Reise

Das könnte Sie auch interessieren:

Haben Sie Interesse an unseren Reisen? - Schreiben Sie uns einfach!

Copyright Dreizackreisen 2024. All Rights Reserved.